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Der folgende Artikel soll dir einige der verbreitesten Lernmethoden und Lerntechniken vorstellen. Widmen wir uns zunächst den Techniken, die sich auf das Zeitmanagement an sich beziehen.
Pomodoro-Technik
Zuerst hätten wir da die Pomodoro-Technik. Diese wurde vom Italiener Francesco Cirillo entwickelt. Ihren Namen erhielt sie von der Eieruhr, die Cirillo verwendete, da diese die Form einer Tomate hatte (auf italienisch pomodoro). Die Technik nutzt die Grundlage, dass es beim Lernen effektiver ist, in kleinen Etappen zu arbeiten und viele Erholungsphase einzubauen. Am besten überlegst du dir dafür eine kleine Aufgabe, an der du arbeiten möchtest. Stelle dir nun einen Timer auf 25 Minuten und arbeite konzentriert bis er abläuft. Nach vier solchen Blöcken machst du eine 15 bis 20-minütige Pause.
Paretoprinzip
Die nächste Technik bezieht sich auf den Aufwand, den man für eine Aufgabe investieren soll und nennt sich Pareto-Methode. Das Paretoprinzip besagt, dass mit 20% des Gesamtaufwands 80% der Ergebnisse erreicht werden und man für die fehlenden 20% die anderen 80% der Gesamtarbeit aufwenden muss. Du kannst also den Großteil deiner Aufgaben mit nur 20% deiner Energie bewältigen. Diese Größenordnung gilt auch beim Lernen. Mit 20% Lernaufwand kannst du die Grundlagen lernen, die oft für 80% der Ergebnisse ausreichen. Auch in der Bearbeitung von Texten kannst du dieses Prinzip anwenden. Die wichtigsten Schlüsselworte (20% des Textes) zu markieren sollte ausreichen, um dir 80% der Informationen herleiten zu können.
Vokabelkarten
Kommen wir zu konkreten Methoden, wie du dir Lernstoff leichter merken kannst.
Vielleicht musstest du in der Schule bereits Vokabelkarten schreiben. Diese kannst du nicht nur für Fremdsprachen super nutzen, sondern auch für alle anderen Inhalte. Nimm dir eine Karte oder einen kleinen Zettel. Schreibe auf die Vorderseite ein Wort, ein Modell oder eine Formel und auf die Rückseite die passende Erklärung. Dann wird gelernt. Schau dir den Begriff auf der Vorderseite an und sage dir die Bedeutung vor. Dann drehst du die Karte um und schaust, ob du richtig lagst. Wenn du den Begriff gewusst hast, legst du die Karte auf den "Gewusst-Stapel", den du alle drei Tage wiederholst. Wusstest du ihn nicht, kommt sie auf den "Wiederholen-Stapel", den du dir täglich vornimmst.
Mindmaps
Eine andere sehr bekannte Lernmethode sind Mindmaps. Diese sind einfach und zeitsparend. Schreibe ein Thema in die Mitte eines Blatts. Füge passende zentrale Begriffe und Unterkategorien dazu, indem du sie an den Rand schreibst und durch Linien mit dem zentralen Begriff verbindest. Dann ergänzt du weitere Begriffe und verbindest alle zusammengehörenden Gedanken noch miteinander. Da du vom zentralen Thema in die Tiefe gehst, sortierst und priorisierst du den Lernstoff schon bei der Erstellung. Durch die Visualisierung entsteht eine schöne Übersicht über dein Thema, durch die Linien können Verbindungen und Kausalschlüsse kenntlich gemacht werden. Wenn du Farben verwendest, wird es noch einfacher, dir die Begriffe zu merken, zum Beispiel, wenn du Begriffe einer Kategorie in der gleichen Farbe markierst.
LOCI-Methode
Für alle, denen das Sitzen am Schreibtisch irgendwann zu lästig wird, wäre die nächste Lernmethode vielleicht eine gute Abwechslung. Bei der LOCI-Methode, nach dem lateinischen Wort „locus“ = Ort, verbindet man den Lernstoff mit Gegenständen an einem bestimmten Ort. Das kann dein WG-Zimmer, der Weg zur Uni, ein Unigebäude oder auch der Park sein. Du musst den Ort nur gut genug kennen, um ihn dir vorstellen zu können. Nun erstellst du eine Gedächtnisroute. Lege Wegpunkte fest, an denen du entlang gehst und bestimme eine Gangreihenfolge. Am besten schreibst du deine Route einmal auf. Nun verknüpfst du deine Wegpunkte mit den zu lernen Informationen. Gehe nun immer wieder entlang dieser Route, um dir die Informationen zu merken. Diese Methode verbessert die Merkfähigkeit deines Gehirns, zum einen mehrere Sinne genutzt werden und zum anderen die Inhalte mit Bildern verknüpft werden.
SQ3R-Methode
Die letzte Lernmethode ist besonders gut für das Lernen von Texten geeignet und nennt sich SQ3R-Methode. Das S steht dabei für Survey. Verschaff dir zunächst einen Überblick über den Text. Schaue dir den Aufbau, die Überschriften und vorhandene Grafiken und Diagramme an. Fokussiere dich auf Stichwörter und Themenschwerpunkte. Das Q steht für Question. Stelle dem Text Fragen, auf die er dir eine Antwort liefern soll. Das erste R steht für Read. Ließ den Text in Abschnitten und markiere dir aus jedem Abschnitt einen Schlüsselbegriff. Der nächste Schritt wäre Recite. Rekapituliere die gelesenen Abschnitte und fasse sie in eigenen Worten zusammen. Versuche, die vorher gestellten Fragen zu beantworten. Worum ging es? Welchen Zusammenhang haben die Schlüsselwörter? Ein R fehlt noch. Dieses steht für Review. Bringe die Erkenntnisse in einen größeren Kontext. Gehe den Text, deine Zusammenfassungen und die Fragen noch einmal durch. Knüpfe an bekannte Inhalte an und stelle einen Zusammenhang her.
Das waren die verschiedenen Lernmethoden. Hoffentlich hilft dir die ein oder andere weiter, damit du nun effektiv in die Prüfungsphase starten kannst!